Schöpfer

[Jesus Christus] Daß Ich der Schöpfer und ihr die Geschöpfe seid, ist eine Sache, die auf beiden Seiten eine Notwendigkeit ist und sich selbst für Mich unmöglich anders darstellen läßt. Denn will Ich Geschöpfe haben, so muß Ich sie so erschaffen, wie Ich sie haben will. Und es wird unmöglich ein Geschöpf eher gefragt werden können, ob und unter welchen Bedingungen es erschaffen sein möchte, sondern es hängt da ganz allein von Mir ab, wie Ich das Geschöpf haben will! [BM.01_183,08]

[Jesus Christus] Da sonach das Geschöpf eine Notwendigkeit Meines Willens ist, Mein Wille aber – als der Grund des Werdens und Bestehens des Geschöpfes – dem Geschöpfe gegenüber ebenfalls eine Notwendigkeit ist, so haben sich auf diesem Standpunkte Schöpfer und Geschöpf gegenseitig nicht viel zugute zu halten. Denn wie Ich als Schöpfer dem Geschöpf eine Notwendigkeit bin, ebenso ist auch das Geschöpf als Stützpunkt Meines Willens diesem eine Notwendigkeit. [BM.01_183,09]

[Jesus Christus] Ganz anders aber ist es, wenn der Schöpfer aus Seinen Geschöpfen freie, Ihm ähnliche, selbständig mächtige Wesen hervorbringen will. Da freilich tritt das Geschöpf in eine ganz andere Lebenssphäre! Der Schöpfer gibt da dem Geschöpf durch das freie, lebendige, vollkräftige Wort eine eigene Kraft, die das Geschöpf dann durch fleißige tatsächliche Pflege in sich zur Vollreife zu bringen hat, um dadurch ein freies, ganz aus sich mächtiges Wesen zu werden. [BM.01_183,10]

[Jesus Christus] Mir, dem Schöpfer, aber kann es nicht gleichgültig sein, ob ein Wesen, das nicht bloß von Mir nur wie ein Bild in der Idee gefaßt, sondern auf obbeschriebene Weise aus der Fülle Meiner göttlichen Wesenheit geschöpft wurde, nur eine Zeitlang oder ewig besteht. Das erste müßte offenbar einen Teil aus Mir vernichten können, was unmöglich ist; also es kann, wenn es einmal geschöpft ist, nur für Ewigkeiten geschöpft sein. [Er.01_027,12]]