[Jesus Christus] Der Geist ist in sich zwar keine Form, aber er ist eben dasjenige Wesen, das die Formen schafft; und erst, wenn die Formen geschaffen sind, kann er in eben diesen geschaffenen Formen selbst als Form wirkend auftreten, – was ebensoviel sagen will als: [Er.01_052,09]
[Jesus Christus] Jede Kraft, wenn sie sich als solche beurkunden soll, muß sich eine Gegenkraft stellen; erst zufolge dieses geschaffenen Stützpunktes kann die Kraft ihre Wirkungen äußern und zur Erscheinlichkeit bringen. [Er.01_052,10]
[Jesus Christus] Der Geist ist demnach gleich dem Lichte, welches in sich selbst zwar ewig Licht bleibt, aber als Licht so lange nicht bemerkbar auftreten kann, solange es keine Gegenstände gibt, die es erleuchtete. [Er.01_052,11]
[Jesus Christus] Die geistige Wirkung des Lichtes möget ihr sehr leicht in der Natur schon merken. Es liegt zwar in der Erde und in der Luft alles vorhanden, alle Formen des Seins und Werdens liegen in der scheinbaren Materie bewegungs- und regungslos beisammen, und es rührt sich nichts in ihnen;
aber wenn das Licht kommt, da bekommen die wie tot beisammenliegenden Formen Leben, ergreifen sich und werden zu neuen Formen. Vergleicht nur den Winter und den Sommer miteinander, und des Lichts geistiges Wirken kann euch nicht entgehen! [Er.01_052,13]
[Jesus Christus] Nun wisset ihr auch, was so ganz eigentlich der Geist ist: er ist das Licht, welches aus seiner eigenen Wärme sich von Ewigkeiten zu Ewigkeiten erzeugt, und ist gleich der Wärme die Liebe und gleich dem Lichte die Weisheit. [Er.01_052,14]
[Jesus Christus] So ein Mensch auch eine noch so vollkommene Seele hat, hat aber wenig oder gar kein Licht, so wird er in seiner Seele und auch in seinem Leibe wenig oder gar keine Tätigkeit besitzen. Kommt aber in diese Seele Licht, so wird sie tätig nach dem Maße des Lichts in ihr. [Er.01_052,15]